(PS/JaWi) Allein in den vergangenen drei Jahren mussten die Feuerwehren der Gemeinde Dötlingen zu mehr als 20 schweren Verkehrsunfällen ausrücken. Nicht selten wurden dabei schwer verletzte Insassen von den ehrenamtlichen Helfern mit hydraulischem Rettungsgerät aus ihren deformierten Fahrzeugen geschnitten. In knapp einem Fünftel der Fälle waren die Kollisionen allerdings derart heftig, dass trotz des schnellen Einsatzes der Rettungskräfte Todesopfer zu beklagen waren. Die Verarbeitung solcher Erlebnisse stellt auch für die Einsatzkräfte nicht immer eine einfache Situation dar.

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Aus diesem Grund ließen kürzlich die Mitglieder der Ortsfeuerwehr Neerstedt die Hilfeleistungseinsätze der letzten Jahre Revue passieren. Insbesondere das Thema der Notfallseelsorge sollte näher beleuchtet werden. Hierzu war die Dötlinger Pfarrerin Susanne Schymanitz der Einladung ins Neerstedter Feuerwehrhaus gefolgt. Die ausgebildete Notfallseelsorgerin erläuterte, dass ihre Aufgabe an Einsatzstellen in erster Linie die Betreuung von Angehörigen der Opfer sei. Bei besonderen Umständen, wie beispielsweise Großschadenslagen, die eine große Belastung für die Retter darstellten, könnten auch diese von der Hilfe vor Ort Gebrauch machen.

In der Regel würden die Einsatzkräfte die Seelsorge jedoch erst nach Abschluss ihrer Tätigkeiten in Anspruch nehmen. Dies sei wichtig, so Schymanitz weiter, um posttraumatische Belastungen zu vermeiden. Für Feuerwehrangehörige liege die Wahrscheinlichkeit, an einer posttraumatischen Belastungsstörung zu erkranken, rund dreimal höher als in der normalen Bevölkerung. Dies sei jedoch unweigerlich mit der häufigeren Konfrontation mit Unglücken verknüpft.

Weiterhin betonte die Pfarrerin, dass der eventuell flapsige Umgang in Äußerungen der Einsatzkräfte nach einem solchen Erlebnis einen psychischen Schutzmechanismus des Körpers darstelle. Was für Außenstehende gelegentlich zu Verwechslungen mit fehlender Empathie führen könne, diene tatsächlich dazu, eine Verankerung des Geschehenen im Gedächtnis zu verhindern. Dadurch könnten auch posttraumatische Belastungsstörungen vermieden werden.

Für alle Beteiligten brachte der Vortrag wichtige Erkenntnisse. Seitens der Feuerwehr gab es die einhellige Meinung, dass das Thema Seelsorge im und nach dem Einsatz zukünftig mehr Beachtung finden solle.