(PaZe) Die Freiwillige Feuerwehr Neerstedt zieht positive Bilanz für 2024. Mit insgesamt 5.481 Dienst- und Einsatzstunden wurde ein hohes Ausbildungsniveau erreicht. Die Wehr absolvierte 34 Einsätze, davon 18 Brand- und 16 Hilfeleistungseinsätze.
Nach der Begrüßung der Gäste aus Politik und Verwaltung, sowie dem Gemeindebrandmeister und stv. Kreisbrandmeister, wurde über die Genehmigung des Protokolls der letzten Jahreshauptversammlung abgestimmt.
Anschließend ging Ortsbrandmeister Timo Schneidwind auf den Jahresbericht für 2024 ein.
Zu den bedeutenderen Einsätzen zählte ein Brand bei der Firma Heinemann am 8. August, wo ein Papiermüllhaufen in aufwendiger Arbeit abgelöscht werden musste. Die Feuerwehr leistete zudem nachbarschaftliche Unterstützung bei Einsätzen in Wildeshausen und Havekost. Bei den Hilfeleistungen waren fünf Verkehrsunfälle zu bewältigen, darunter ein schwerer Unfall auf der Iserloyer Straße mit einem tödlich verunglückten Autofahrer.
2024 wurde das Konzept zur Einsatzstellenhygiene überarbeitet und ein neuer Spezialanhänger angeschafft. Des Weiteren wurde ein Arbeitskreis "Erweiterungskonzept" gegründet. „Diese hat die jetzigen Defizite sowie die zukünftigen Bedarfe angeschaut und Ideen gesammelt. Wir haben ein Antrag für das Grundstück hinter dem Feuerwehrhaus gestellt. Dieser ist zeitgleich mit dem Gesamtgrundstückserwerb vom Investor des zukünftigen Marktes eingegangen. Dennoch konnten wir Dank der Verwaltung einen Kompromiss finden, wovon wir profitieren.“ so Schneidewind.
Ein Höhepunkt des Jahres war die erfolgreiche "FFN-Meile" am 16. Juni, bei der sich verschiedene Hilfsorganisationen und Feuerwehren der Öffentlichkeit präsentierten. Auch die jährliche FFN-Fete war wieder ein voller Erfolg und soll am 13. September 2025 erneut stattfinden.
Personell gab es Veränderungen: Timo Schneidewind übernahm im März das Amt des Ortsbrandmeisters von Martin Einemann, der nach 12 Jahren verabschiedet wurde. Dirk Lüke wurde zum stellvertretenden Ortsbrandmeister ernannt.
In seinem Jahresbericht betonte der neue Ortsbrandmeister Schneidewind die Bedeutung des Ehrenamts und dankte allen Mitgliedern für ihr Engagement bei Übungsdiensten, Einsätzen und für den Zusammenhalt in der Gemeinschaft.
„Feuerwehr ist kein Hobby, sondern… Feuerwehr ist ein Ehrenamt. Denn bedingungslos mitten in der Nacht aufzustehen, um anderen unbekannten Menschen zu helfen, hat höchste Anerkennung verdient und ist nicht nur ein Hobby.“ so Schneidewind.
Die Jugendfeuerwehr Neerstedt blickt auf ein ereignisreiches Jahr 2024 zurück. Nach einem Besuch der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Ganderkesee und der Präsentation für die Kinderfeuerwehr, konnte das Team beim Orientierungsmarsch in Hude den ersten Platz in der Altersgruppe B erringen.
Ein Höhepunkt war die Teilnahme am 19. Landeszeltlager bei Hameln mit 23 Jugendlichen und 6 Betreuern. Der 24-Stunden-Dienst im Oktober bot mit simulierten Einsätzen wie Mülltonnenbrand, Personensuche und Verkehrsunfall praxisnahe Erfahrungen.
Als Gastgeber des Sportwettbewerbs der Kreisjugendfeuerwehr erreichte Neerstedt den zweiten Platz in der Altersgruppe B. Jugendfeuerwehrwart Patrick Jordt bedankte sich bei allen Unterstützern und freute sich über Neuerungen wie neue Spinde und ein von der Jägerschaft Neerstedt gespendetes Zelt.
Die Altersabteilung hat im Jahr 2024 insgesamt 148 Dienststunden bei elf Diensten
verrichtet. Unter anderem wurde, wie in jedem Jahr, der Weihnachtsbaum vor dem
Gerätehaus aufgestellt.
In Vertretung für Bürgermeisterin Antje Oltmanns richtete der allgemeine Vertreter Uwe Kläner bei der Feuerwehrversammlung das Wort an die anwesenden Feuerwehrkameradinnen und -kameraden. Kläner, der seine letzte Feuerwehrversammlung vor dem Ruhestand begleitete, überbrachte den Dank der Gemeinde für den unermüdlichen Einsatz der Feuerwehrleute bei Bränden, Unfällen, Naturkatastrophen und anderen Notfällen.
Kläner betonte die Wertschätzung für die aufopfernde Arbeit der Feuerwehr, die oft über die regulären Dienstzeiten hinausgeht und Freizeit sowie Familienzeit in Anspruch nimmt. Er hob die Fachkompetenz, gute Ausbildung und moderne Ausrüstung der Feuerwehr hervor, welche die Gemeinde in den letzten Jahren stets bemüht war zu erneuern und modernisieren.
Gleichzeitig verschwieg Kläner nicht die Herausforderungen, vor denen die Feuerwehr steht. Er erwähnte den Feuerwehrbedarfsplan, der als Grundlage für die zukünftige Entwicklung dient und die Politik bei der Prioritätensetzung leitet. Die Gemeinde befinde sich in Gesprächen bezüglich der Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses.
Des Weiteren informierte Kläner über die geplante Ansiedlung eines Discounters in der Gemeinde, die auch Auswirkungen auf die Parksituation am Feuerwehrhaus haben wird. Die Gemeinde sichert jedoch zu, die Bedürfnisse der Feuerwehr bei den Planungen zu berücksichtigen. Aktuell wird auch an einer neuen Gebührenkalkulation für kostenpflichtige Feuerwehreinsätze gearbeitet.
Thore Güldner überbrachte den Dank des Brandschutzausschusses sowie des Rates für die engagierte Arbeit der Feuerwehr im vergangenen Jahr. In seiner Rede hob er nicht nur den Einsatz bei Bränden und anderen Notfällen hervor, sondern würdigte auch das vielfältige Engagement der Feuerwehr abseits des Einsatzgeschehens, etwa bei Veranstaltungen wie der FFN-Meile oder der FFN-Fete. Güldner betonte die Bedeutung der Feuerwehr für das gesellschaftliche Leben und lobte die Kameradinnen und Kameraden für ihre stetige Einsatzbereitschaft.
In seinem Jahresbericht informierte der Gemeindebrandmeister Heiner Ulrich über die aktuelle Situation der Feuerwehren der Gemeinde Dötlingen.
Die Mitgliederzahlen entwickelten sich positiv: Zum 1. Januar 2025 gehören insgesamt 261 Personen der Feuerwehr an - ein Zuwachs von sechs Mitgliedern im Vergleich zum Vorjahr. Besonders erfreulich ist das Wachstum bei der Kinder- und Jugendfeuerwehr. Die Kinderfeuerwehr vergrößerte sich um sechs auf 37 Mitglieder, die Jugendfeuerwehr um drei auf 35 Mitglieder.
Im Jahr 2024 bewältigte die Feuerwehr 61 Einsätze - neun weniger als im Vorjahr. Diese umfassten 16 Brandeinsätze, 22 Hilfeleistungen, acht Verkehrsunfälle, vier Personenrettungen, einen Rettungsdienst-Einsatz und 14 Fehlalarme.
Abschließend dankte der Gemeindebrandmeister allen Beteiligten für ihre Einsatzbereitschaft, das in der heutigen Gesellschaft nicht mehr selbstverständlich sei.
Der stellvertretender Kreisbrandmeister Stephan Hartmann berichtete auf der Hauptversammlung über aktuelle Entwicklungen in der Kreisfeuerwehr.
Ende 2024 begann die Umsetzung der modularen Grundausbildung gemäß den Landesvorgaben Niedersachsens. Der erste Grundlehrgang startete im Herbst 2024, während die Module für Ortsfeuerwehren erst zum 1. Januar 2025 eingeführt wurden. Eine Besonderheit: Die Ergänzungsmodule werden nun gemeindeübergreifend durchgeführt - jeweils zwei Gemeinden haben sich zusammengetan, um diese für alle anzubieten.
Bei der Truppführer-Ausbildung geht der Landkreis eigene Wege. Man entwickelte einen eigenen Lehrgang, der besonders auf Menschenführung, Gefahrenerkennung und Kommunikation ausgerichtet ist, statt das von der Landesebene vorgesehene Konzept zu übernehmen.
Fortschritte gibt es beim Technikkonzept für den Katastrophenschutz. In jeder Gemeinde wurde eine Netzersatzanlage stationiert. Zusätzlich wurden bereits zwei Tankanhänger, zwei Motorräder, zwei Löschrobotter und vier Container für Vegetationsbrandbekämpfung beschafft. Kürzlich kamen ein neuer Kommandowagen und ein UTV (Utility-Task-Vehicle) hinzu. In Beschaffung sind weitere Ausrüstungsgegenstände, sowie zwei Mannschaftstransportwagen.
Abschließend erwähnte Hartmann die neue Feuerwehrverordnung und das veröffentlichte Brandschutzgesetz, das nun die Freistellungsmöglichkeit für Betreuer der Jugendfeuerwehr vorsieht. Außerdem warb er um Unterstützungskräfte für den Katastrophenschutz im Landkreis.
Wahlen:
Erster Gerätewart Patrick Jordt
Sicherheitsbeauftragter Christoph Ratz
Atemschutzgerätewart Benjamin Stresow
Pressewart Patrick Zerbst
Festausschuss Carl Leffers
Schriftführer Tim Padeken
Von Links nach rechts: Timo Schneidewind, Tim Padeken, Carl Leffers, Patrick Zerbst, Patrick Jordt, Benjamin Stresow
Geehrt:
Marcus Rasche & Enno Gerken wurde mit dem Niedersächsisches Ehrenzeichen für langjährige Mitgliedschaft, für 40 jährige Mitgliedschaft geehrt.
Enno Gerken wurde vom Oldenburgischem Feuerwehrverband mit der Ehrennadel in Silber geehrt.
Beförderungen:
Felix Egbers Feuerwehrmann
Marcel Warczak Feuerwehrmann
Lukas Claußen Oberfeuerwehrmann
Tino Kupner Oberfeuerwehrmann
Annika Spille Oberfeuerwehrfrau
Jan Haverkamp Hauptfeuerwehrmann
Alexandra-Verena Jordt Hauptfeuerwehrmann
Tammo Rowehl Hauptfeuerwehrmann
Patrick Jordt Löschmeister
Niels Neunaber Oberlöschmeister
Von Links nach rechts: Uwe Kläner, Alexandra-Verena Jordt, Thore Güldner, Tino Kupner, Marcus Rasche, Annika Spille, Lukas Claußen, Niels Neunaber, Jan Haverkamp, Patrick Jordt, Tammo Rowehl, Felix Egbers, Enno Gerken, Marcel Warczak, Timo Schneidewind, Heiner Ulrich, Stephan Hartmann