(DiDe) Am Montag, den 30. Mai 2022, führte die Ortsfeuerwehr Brettorf im Rahmen ihres regelmäßigen Übungsdienstes eine Atemschutzübung durch.

Als Übungsobjekt diente ein Brettorfer Werkstatt- und Lagerkomplex, in dem annahmegemäß ein Brand ausgebrochen war. Die Teilnehmer der Übung erhielten den Auftrag, vermisste Personen innerhalb des Übungsobjekts zu retten und den fiktiven Brand zu bekämpfen.

Einsatzkräfte auf dem Weg in das Übungsobjekt

Eine weitere Aufgabenstellung bestand im Schutz des umliegenden Geländes vor dem Übergriff von Flammen wegen angenommener Trockenheit. Zu diesem Zweck musste das angrenzende Gelände mit Hilfe einer sogenannten Riegelstellung geschützt werden.

Simulierte Riegelstellung zum Schutz des angrenzenden Geländes

Derweil drangen Übungsteilnehmer unter schwerem Atemschutz in das Objekt vor, um drei vermisste Personen (dargestellt durch schwere mit Sand gefüllte Übungspuppen) aus dem Gebäude zu retten. Um eine Verrauchung des Gebäudes zu simulieren und die Sicht der eingesetzten Trupps entsprechend einzuschränken, wurden die Visiere der Atemschutzmasken mit schwach durchsichtigen Folien versehen. In diesem Zusammenhang wurden auch Techniken zur systematischen Erkundung von Gebäuden und Räumen bei eingeschränkter Sicht angewandt. Die Übungspuppen konnten auf diese Weise entsprechend schnell lokalisiert und aus dem Gebäude gebracht werden, der fiktive Brand im Werkstattbereich wurde gelöscht.

Einsatzkräfte bei der Navigation durch das Übungsobjekt

In den Übungsablauf wurde auch ein Atemschutznotfall eingebaut. Hierbei wurde angenommen, dass ein Kamerad im Einsatz unter schwerem Atemschutz kollabiert ist. Das noch einsatzbereite Truppmitglied muss in diesem Fall via Funk mit einer sogenannten Mayday-Meldung Hilfe anfordern. Die Mayday-Meldung folgt einem festgelegten Schema und enthält unter anderem die vorher abgestimmte Bezeichnung des Atemschutztrupps, einen Standort und eine Lagemeldung. Ein Sicherheitstrupp, der einsatzbereit an der Rauchgrenze postiert ist, rückt in einem solchen Fall mit Rettungsmitteln (Trage, Notfallrucksack, Atemluftreserve, etc.) zum havarierten Atemschutztrupp vor und leistet Hilfestellung.

Sicherheitstrupp auf dem Weg zum havarierten Trupp

Das Übungsszenario kann die Einsatzkräfte der Feuerwehr in der Realität jederzeit in kleinerer oder größerer Form ereilen. Ein solcher Einsatz duldet keinerlei Fehler, daher ist es essentiell wichtig, den Umgang mit derartigen Situationen regelmäßig zu üben. Neben dem sicheren Umgang mit Einsatzmaterial steht dabei die Interaktion der Einsatzkräfte (z. B. Kommunikation der eingesetzten Trupps bei Nullsicht) auf dem Prüfstand.

In einer Nachbereitung wurde der Ablauf der Übung resümiert. Der Atemschutzgerätewart der Ortsfeuerwehr Brettorf, Raik Lüdtke, schloss den Übungsdienst mit einem positiven Fazit: Die Einsatzaufträge (Personenrettung, Brandbekämpfung und Aufbau einer Riegelstellung zum Schutz des angrenzenden Geländes) wurden erfüllt.